aufgehoben AND OR NOT ausgehoben
TEXT IM SPEICHER IM TEXT IM SPEICHER IM TEXT
6. & 7. 6. 2013
Die stetig zunehmenden Möglichkeiten und Modi des Speicherns und Systematisierens sowie die Diversität von Archiven, Bibliotheken und Datenbanken stellen die Literaturwissenschaft zwangsläufig vor die Frage nach den Voraussetzungen und Folgen von Gedächtnis- und Erinnerungsvorgängen. Entlang der Leitbegriffe „aufheben“ und „ausheben“ („suchen“ – „finden“ – „sammeln“) widmet sich diese internationale Tagung den Speicherorten, -diskursen und -medien von Literatur.
Archive sollen dabei als (reale und virtuelle) Orte der Aufbewahrung, aber auch der Konstruktion von Vergangenheit ebenso diskutiert werden wie die ihnen attestierten anarchischen Züge und eingeschriebenen Machtdiskurse des Sammelns, Ordnens und Verfügbarmachens: Fragestellungen, die nicht zuletzt im Zuge der Digitalisierungsdebatte virulent geworden sind. Gleichermaßen sollen die Speichermechanismen von Literatur ins Blickfeld geraten; das betrifft den Text als Speicherort sowie den/die DichterIn als ‚poeta collectus‘. Die im Titel angeführten Boole’schen Operatoren schließen dabei auch Fehlleistungen nicht aus: Welche literarischen/literaturwissenschaftlichen Folgen haben das verstellte Buch, der falsch verlinkte Datensatz, der Recherche- oder Lesefehler, die (Fehl-)Interpretation?
Zwei Tage lang werden Speicherdiskurse ‚ausgehoben‘: ExpertInnen aus dem In- und Ausland werden um Vorträge gebeten. Ein Eröffnungsvortrag (Konstanze Fliedl) ermöglicht die umfassende thematische Einleitung, eine Podiumsdiskussion zum literaturwissenschaftlichen Umgang mit der Digitalisierung und eine Autorinnenlesung (Lisa Spalt) sollen das Thema ergänzen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Der Standort Wien und seine Archive und Sammlungen, am Institut für Germanistik angesiedelte Projekte sowie einzelne Forschungs- und Dissertationsvorhaben aus dem In- und Ausland sollen vorgestellt und vernetzt werden. Ziel ist der wissenschaftliche Austausch zwischen JungwissenschaftlerInnen und ExpertInnen, sowie die Präsentation und Diskussion aktuellster Forschung. Die Tagung verbindet darüber hinaus die grundlegende philologische Disziplin der Archiv- und Editionsarbeit mit neuen Themen- und Anwendungsgebieten aus dem Bereich der Digitalisierung und erfüllt damit ein Forschungsdesiderat. Die Ergebnisse sollen in einem Band nachhaltig ‚aufgehoben‘ werden.
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6. & 7. 6. 2013
Literaturhaus Wien
Seidengasse 13, 1070 Wien
T: +43-1-4277-42114